Generationen der 80er und frühen 90er Jahre kennen noch das berühmt berüchtigte Vanille Eis mit der flinken Maus darauf abgebildet. Es handelt sich um das von Eskimo produzierte „Tschisi“ Eis, welches Ende der 90er durch einen Einbruch der Nachfrage wieder eingestellt wurde. Nun seit März 2013 ist es wieder in den Tiefkühltruhen der Geschäfte zu finden. Ein bisschen surreal, wenn man bedenkt, dass diese Wiedereinführung einzig auf eine Aktion eines Salzburgers und ca 80.000 Fans auf Facebook zurück zu führen ist.
Eine Form von Petition bei Facebook
Bereits Jahre zuvor gab es immer wieder Petitionen und Kampagnen, welche für eine Wiedereinführung des berühmten Vanilleeis warben. Doch keine dieser Maßnahmen konnten Eskimo davon überzeugen das Produkt wieder auf den Markt zu bringen. Erst mit der gewaltigen Masse von Facebook, welcher sich dann bereits Medien wie ORF, ATV, Puls4, Der Standard, Krone und Kurier widmeten, haben es geschafft. Eskimo nahm das alte Rezept wieder auf und ermöglichte eine Neuauflage des Tschisi Eis. Wenn auch mit kleineren Einschränkungen (Momentan wird das Eis ohne den markanten Löchern und somit der Käse-Optik produziert – aus technischen Gründen).
Diese Aktion ist jedoch kein Einzelschicksal. Als dem Schwedenbomben Hersteller Niemetz das große Aus drohte, riefen tausende Fans über Facebook dazu auf, sämtliche Schwedenbomben Vorräte aus den Regalen der Geschäfte aufzukaufen. Mit der Hoffnung damit den Betrieb vor dem Konkurs zu retten. Zwar konnte dieser leider nicht verhindert werden, jedoch war ein deutliches Umsatzplus im Betrieb zu spüren und der Rückhalt der Gesellschaft groß geschätzt.
Weitere Beispiele zeigen sich durch diverse Personen Suchmeldungen, Tierrettungen und Warnhinweise.
Ereichbarkeit der Massen durch Social Media
Facebook als Social Media Plattform zeigt immer wieder eindrucksvoll wie viel Macht von einer einfachen Plattform ausgehen kann. Durch den Pyramideneffekt in den Kontakten werden Informationen um ein vielfaches schneller verbreitet als früher über die herkömmlichen Medien. Einerseits ein Segen für alle Marketingkampagnen, andererseits auch wieder ein Fluch wenn es sich um negativ Schlagzeilen handelt.
Beispiele hierfür finden sich immer wieder in der Politik. Leider aber auch in Form von sogenanntem Cyber Mobbing und damit auch teilweise verbundenen tragischen Formen.
Interessant hierbei sind die aktuellen Nutzerzahlen von Facebook. Demzufolge ist die größte Altersschicht in der Social Media Plattform zwischen 18 und 34 Jahren alt. Jene Gruppe stellt die stärkste Altersgruppe für Marketing und Konsum dar. Umso weniger überraschender ist es, dass vorrangig Produkte dieser Generation die meisten Fans zählen darf.
Diese Altersgruppe teilt sich zum Einen in die sogenannten „Digital Natives“ und zum Anderen in die sogenannte Generation „Y“. Zweitere sorgt momentan vor allem in der Berufswelt für viel Wind und Umschwung. Entsprechend weniger verwunderlicher ist es, dass auch diese Generation die treibende Kraft für mediale Kampagnen und Konsum ist.
Doch ist diese „Macht“ von Facebook nur von kurzer Zeit und ein momentaner Hype oder wird die Reichweite derartiger Social Medias schlicht weg nach wie vor unterschätzt und nicht ernst genommen?