Affiliate Marketing wird in letzter Zeit als das gewinnbringenste Marketing bezeichnet und immer mehr Unternehmen und Privatpersonen springen auf diesen Zug auf. Doch was ist eigentlich Affiliate Marketing und ist es wirklich so mächtig wie behauptet wird? Endet der Trend wieder, bevor er so richtig angekommen ist?
Wer träumt nicht vom schnellen Geld? Als Unternehmen oder auch als Privatperson. Sind wir uns ehrlich, nur Wenige arbeiten in Positionen in denen sie sich um das Monatsende – anders gesagt – um das Geldende zur Monatsmitte keine Gedanken machen müssen. Insofern ist es wohl also nur legitim, wenn sich immer mehr Möglichkeiten ausgedacht und beworben werden um an einfaches und angeblich schnelles Geld zu gelangen. Entsprechend schwieriger ist es für Unternehmen geworden, vor allem im Online Sektor, Kunden zu gewinnen und Gewinn zu erzielen.
Affiliate Marketing basiert auf einem sehr einfachen System. Man bewirbt große Online Shops auf seiner eigenen Webpräsenz. Folgt nun ein Besucher der eigenen Seite, diesem Link und kauft dieses Produkt, so erstattet jener Online Shop der Partnerseite (der Webpräsenz) eine Provision in der Höhe von X Prozent (Manche Shops bieten hier lediglich 2%, manche sogar bis zu 15% auf verschiedene Produktpaletten). Jetzt könnte man sagen, ja gut, aber was hat der Kunde davon? Streng genommen: Nichts. Aber auch hier ist es eine Frage der Umsetzung und der Vermarktung. Denn diese Provision kann zum Beispiel dadurch argumentiert werden, dass man als Webseiten Admin die Arbeit und die Kosten hat und unter Umständen spezielle Produkte des Online Shops zu einem gewissen Thema (z.B.: Testberichte) herausfindet, anbietet und vermarktet. Oder aber auch – als Unternehmen – die weitaus bessere Möglichkeit: Man bietet eine Webseite an, auf welcher sich zum Beispiel Vereine, Gemeinschaften und Co registrieren können und alle ihre eigenen Mitglieder dazu ermutigen zukünftig nur noch über diese Webseite einkaufen zu gehen. Sinn dahinter? Nun ganz einfach, die Anzahl an Online Shops zahlt für jeden Einkauf eine Provision, welche zunächst natürlich an den Betreiber ausgezahlt wird und dieser nun einen prozentualen Anteil davon weiter an den Verein, die Gemeinschaft, was auch immer, auszahlen kann – als Anreiz.
Zweitere Methode ist zwar eine weitaus aufwendigere, jedoch die aktuell vermutlich lukrativste Möglichkeit, für beide Parteien. Der Webseitenbesucher / Einkäufer, kann den Verein seiner Wahl (zum Beispiel der Fußballclub des Sohnes / der Tochter) unterstützen, seine eigenen Einkäufe tätigen und der Betreiber der Seite generiert natürlich wichtigen und interessanten Traffic auf seiner Seite, sowie – bei guter Kalkulation – eine vollkommene Abdeckung der laufenden Betriebskosten für diesen Webserver und das Angebot. Man kann hier also von einer Win – Win Situation sprechen.
Wäre da nicht die bittere Praxis. Denn viele dieser Affiliate Marketing Ideen sind in sich selbst wirklich genial und neuartig auf ihre Art und Weise, scheitern jedoch viele an einer Kleinigkeit. „Wie erinnere ich die Einkäufer immer wieder daran, dass sie über diese eine Webpräsenz ihre Online Einkäufe erledigen?“
Man sollte meinen, diese kleine Hürde muss doch zu bewältigen sein, doch aus eigener beruflicher Erfahrung muss ich sagen, dass diese „kleine“ Hürde, leider oftmals zum größten Problem von allen wird. Man sich sogar selbst das eine oder andere Mal dabei ertappt, dass man nun aus Macht der Gewohnheit doch direkt wieder bei diversen Shops eingekauft hat und nicht über die dazwischen stehende Webpräsenz um Provisionen zu generieren.
Der findige Web Entwickler wird jetzt sagen: „HA! Ist doch ganz einfach, man baut ein Browser Plugin und dieser übergibt die Daten automatisch bzw. erinnert den User.“ Richtig. Dies wäre eine einfache, technische Möglichkeit – wäre da nicht das Problem, dass viele der vor allem lukrativsten Big Players im Online Shopping, genau jene Automatisierungen und Hilfsmittel via Browser nicht zulassen, blockieren und im schlimmsten Fall den Kunden bzw. den Partner sperren. Wie gewonnen, so zerronnen.
Hier gilt es also mittels „klassischem“ Marketing, wie Produktplatzierungen, Newslettern, Social Media, guter alter Mundpropaganda, uvm. die Besucher immer und immer wieder daran zu erinnern, neue Shops, Infos, Gutscheine oder sonstiges zur Verfügung zu stellen.
Hat sich dann ein fixer Besucherstamm auf jener Webpräsenz eingestellt und es wird kontinuierlich Traffic, als auch in weiterer Folge Umsatz, generiert, ist eigentlich so gut wie alles gelaufen – im positiven Sinne. Oder anders formuliert: „Der Drops gelutscht.“ Es läuft von selbst und das ist auch gut so. Egal ob nun eingetragenes Unternehmen oder Privatperson, welche lediglich ihr monatliches Einkommen etwas aufbessern möchte. (Doch Achtung: Vergessen sie hier nicht die möglich anfällige Steuer!!) Und haben sie keine Scheu, der Trend – so wie es scheint – ist noch lange nicht vorüber. Im Gegenteil im Laufe des Jahres 2015 stieg der Affiliate Marketing Anteil enorm.